Der Sommer ist eine tolle Zeit für Beobachtungen mit dem Feldstecher! Das schimmernde Band der Milchstraße steht hoch am Himmel und lädt zu ausgedehnten Ausflügen in ihr Sternenmeer ein.
Die Nächte sind oft angenehm warm, sodass man die Nachtstunden am besten auf einem Liegestuhl verbringt und die Wunder des Himmels entspannt über sich hinwegziehen lassen kann. Typisch für den Sommerhimmel ist das grandiose Sternbild des Schwans (lat. Cygnus), der seine Schwingen weit übers Firmament ausbreitet. Die Auffällige Anordnung seiner hellsten Sterne, auch Großes Kreuz des Nordens genannt, liegt eingebettet in das reich strukturierte Band der Milchstraße. Der hellste Stern des Schwans, Deneb (Alpha Cygni), bildet den Schwanz, der Kopf dagegen wird vom Doppelsternsystem mit dem wohl schönsten Farbkontrast markiert. Albireo (Beta Cygni) besteht aus einem orangefarbenen Überriesen 3,1ter Größe und seinem Begleiter, einer heißen stahlblauen Sonne 5,1ter Größe. Die Astronomen des Mittelalters nannten ihn "Schnabel".
Der recht beachtliche Helligkeitsunterschied macht es nicht einfach, den Doppelstern im Fernglas zu trennen. Ab 15-facher Vergrößerung sollte es aber gut gelingen. Bei nur zehnfacher Vergrößerung wird der schwächere Begleiter jedoch leicht vom helleren Hauptstern überstrahlt und bleibt daher meist unsichtbar.
Versuchen Sie in jedem Fall ihr Glück. Denn bei einer erfolgreichen Sichtung werden Sie mit einem Anblick belohnt, der Sie sicher nicht auf Ihrer Liege einschlafen lässt.